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Mauretanien

01.03.2008

Nachdem wir überraschend gut am Marokkanischen Zoll geschlafen haben. Gab uns ein Franzose den Tipp, möglichst schnell in die Schlange zu stehen beim Zoll. Dann müssten wir vielleicht nicht so lange warten. Wir befolgten natürlich diesen Tipp und standen ohne Frühstück beim Zoll an. Wir waren das 3. Auto und der Zoll war noch geschlossen. Wir dachten wir hätten ja so viel Zeit, bis wir dran kamen. Aber alles kam anders. Kaum ging die grosse Kette auf beim Zoll, fuhr das erste Auto rein und wir folgten diesem. Als wir im Zollareal den Motor abstellten, war ein komisches Geräusch, als ab irgendwo Wasser laufen würde. Habe ich den Wasserhahn nicht abgestellt? Nein, es war nicht der Wasserhahn. Uns lief Wasser bei den Füssen in die Führerkabine. Was soll das? Wir fuhren aus der Schlange raus und konnten den Unimog mal auf die Seite stellen. Köbi und Thomas stürzten sich in die "Uebergwändli" und legten sich unter den Unimog. Wir wussten nicht woher das Wasser kam. Ob ein Schlauch kaputt ist oder ob der Kühler kaputt ist. Schlussendlich fanden wir nichts. Wahrscheinlich hatten wir zuviel Kühlerwasser im Kühler, welches im Überdruck abgelaufen ist. Wir studierten lange was wir machen sollten. Zurückfahren in die Westsahara? Da wären etwa 600 - 700 km zu fahren bis wir eine Garage finden würden. Nur solange würde der Unimog bei einem Leck nicht durchhalten. Wir entschieden uns dann doch über die Grenze zu fahren nach Nouhadibou, das sind etwa 70 km. Natürlich waren wir inzwischen nicht mehr das 3. Auto, sondern es waren viel mehr geworden. Wir füllten die Zollformalitäten aus und gaben die Pässe ab, nach ein paar Stunden anstehen erhielten wir den Einreisestempel. Wir konnten mal die ersten Zöllner passieren. Nach 20 Meter wurden wieder alle Papiere kontrolliert und wir konnten zum Mauretanischen Zoll starten.

 

Das heisst, wir müssen jetzt ca. 4 km durch ein Minenfeld fahren und alles ist Piste. Wir hatten keine Koordinaten, aber Thomas hatte diese. Wir sahen neben der Piste viele Schrottautos. Ob die wohl auf eine Mine gefahren sind, oder ob die einfach so da lagen wussten wir nicht. Es war ein komisches Gefühl, denn die Piste verzweigte sich immer wieder. Wir hofften, dass Thomas die richtigen Koordinaten hatte.

Aber wir schafften es und kamen gut am Mauretanischen Zoll an. Zoll konnte man diesen 3 Holzhütten kaum sagen. Es sah irgendwie lustig aus, mitten in der Wüste drei Holzhütten die ziemlich baufällig aussahen, sollten einen Zoll sein. so fingen die ganzen Formalitäten wieder von vorne an. Jeder Zöllner fragte heimlich noch nach einem Geschenk von uns. Geld wollten wir nicht geben, so probierten wir es mit Duschgel-Muster und Gesichtscreme-Muster. Was anderes hatten wir nicht, sie warten nicht gerade begeistert, aber es reichte aus. Nachdem wir die Zollpapiere ausgefüllt und den Stempel im Pass hatten, mussten wir noch eine Versicherung abschliessen, weil ab jetzt die Schweizer Versicherungen nicht mehr gültig sind. Diese Versicherung kostete uns 10 Euro. Unser Unimog wurde etliche Male von den Zöllnern innen durchsucht, sie hatten ziemlich Mühe mit Einsteigen und der viele Sand am Boden, den wir extra nicht weggeputzt hatten störte sie wahrscheinlich auch. Den Tisch hatten wir auch mitten drin verkeilt, dass es wirklich kompliziert wurde den Unimog zu durchsuchen. Er wirkte, wir mussten nur 2 Kästen öffnen und dann war es den Zöllner wohl verleidet. Endlich hatten wir freie Fahrt und sind auf Mauretanischem Boden. Am Anfang vermuteten wir hinter jedem Hügel einen Überfall auf uns, aber mit der Zeit gewöhnt man sich an dieses Gefühl.

Wir fuhren dann nach Nouhadibou auf einen Campingplatz. Draussen zu übernachten getrauten wir uns nicht. Auf dem Camping waren noch 2 Autos. Wie ist es denn möglich, ein Auto hatte ein Luzerner Nummerschild. Jetzt lernten wir Luzerner aus Malters kennen.

 

02.03.2008

Wir standen um 05.30 Uhr auf. Wir hatten einen strengen Tag von uns. Wir wollten Mauretanien so schnell wie möglich durchfahren. Heute wollten wir von Nouhadibou nach Nuoakchot fahren, ca. 450 km. Hoffentlich hält unser Unimog durch. Als wir losfuhren war schön kühl. So früh waren wir noch nie dran. Diesmal fuhr wiedermal Köbi, seine Schulter ist wieder besser geworden. Es war ein komisches Gefühl, es hatte fast keinen Verkehr. Aber wenn uns ein Auto entgegenkam, sass immer eine Warnung im Nacken. Ob der uns jetzt aufhält. Köbi schaute immer genau in jedes Auto rein, dass uns überholte oder kreuzte. Oder wenn einer komisch langsam fuhr, stieg das Adrenalin jedesmal. Die Strecke führte uns voll durch die Wüste. Die Gegend veränderte sich immer wieder.

Von weissen Dünen, Steinwüste, Steppe bis zu roten Dünen trafen wir alles an. Wir stellten fest, dass Mauretanien ein super schönes Land wäre zum Reisen. Es wurde immer heisser und heisser, je südlicher dass wir fuhren. Ich denke in unserer Führerkabine hatten wir bis 50 Grad und an den Füssen wo der Motor heizt, waren es sicher über 60 Grad. Beim Fahren müssen wir immer lange Hosen anziehen, weil wir sonst unsere Waden von der Hitze des Motors verbrennen würden. Wir wurden heute nur etwas 4 - 5 Mal kontrolliert von der Polizei, Fiche haben wir nur eine gebraucht. Schlussendlich sind wir gut in Nuoakchot angekommen. Den Campingplatz mussten wir nicht lange suchen. Bei einer Polizeikontrolle bekamen wir eine Vistitenkarte von einem Schlepper.

 

03.03.2008

Endlich wieder mal ausschlafen haben wir uns gedacht. Doch es war so heiss, dass wir gezwungen wurden unsere Kabine auf dem Unimog freiwillig zu verlassen. Wir müssen uns jetzt um das Visum für Senegal kümmern. So nahmen wir gleich nach dem Frühstück ein Taxi uns erklärten diesem, dass er uns auf die Botschaft von Senegal fahren soll. Der Taxifahrer hatte zwar schon eine Frau vorne drinnen und wir waren 4 Personen. Es war für ihn absolut kein Problem, sondern logisch, dass wir zu viert hinten rein sitzen, in dieser Hitze. Also machten wir das. Er erklärte uns dann, dass die Sitzplätze der Taxis hier unbeschränkt sei, nicht wie in Senegal, wo nur 6 Leute in einen Personenwagen dürfen. An der Botschaft von Senegal angekommen, mussten wir einen Antrag ausfüllen, 2 Fotos und den Pass abgeben. Am 05.03.2008 könnten wir die Visum abholen. Wir sind ja mal gespannt. Es kommt einem komisch vor hier in Mauretanien zu sein, ohne Pass. Später suchten wir nur noch Schatten auf und erholten uns von den strengen letzten Tagen.

 

04.03.2008

Heute war es ein wenig kühler und wir haben auch wieder besser geschlafen. Köbi fing an den Tacho vom Unimog auszubauen, denn der Kilometerstand ist immer gleich und die Geschwindigkeit wird auch nicht mehr angezeigt. Wir fragten mal den Campingwart, wo man einen Tacho reparieren könnte. Dieser rief in einer Garage an und schon bald stand ein Einheimischer da und nahm den Tacho mit. 20 Euro mussten wir im Voraus bezahlen. Der Garagist meinte für was dass wir einen Tacho gebrauchen, in Mauretanien braucht man so was nicht, es gibt auch keine Geschwindigkeitsbegrenzung. Wir erklärten ihm dann, dass wir noch weiterreisen würden, in andere Länder, wo wir einen Tacho wieder gebrauchen. Am Nachmittag nahmen wir ein Taxi und fuhren ans Meer.

Es war wunderschön, heiss und baden konnten wir auch. Als wir am Strand liefen kamen die Fischer mit ihren Booten vom Fischfang retour. Sie zogen mühevoll ihre Fischerboote an den Strand. Da waren ca. 10 Leute oder mehr, wo die Holzboote an Land zogen und diese dann auf runden Gasflaschen über den Sand rollten. Wir staunten nicht schlecht, als wir die Gasflaschen sahen.

Wir entdeckten eine Fischmarkthalle und sahen uns da ein wenig um. Es war sehr interessant, und es stank sehr stark nach Fisch. Die Fische wurden da gleich ausgenommen und verkauft. Die Frauen sind farbig angezogen.

Auch die Art Menschen hatte sich verändert. Hier in Mauretanien haben die Menschen schon viel dunklere Haut. Als wir aus der Markthalle rausliefen suchten wir ein Taxi um wieder retour zu fahren. Die Autos wo da rumfuhren wären bei uns schon lange auf einem Schrottplatz. Endlich fanden wir ein Taxi, dieser musste aber zuerst die Strassenseite wechseln. In der Zwischenzeit kam ein totales Schrottauto voller Rost und Beulen (die ausgeschlachteten Autos am Strassenrand sahen gleich aus) angefahren. Der Fahrer fragte uns dann ganz cool, ob wir ein Taxi brauchen, leider hatten wir ja schon eines...

 

05.03.2008

Es war wiedermal ausschlafen angesagt, schliesslich ist das Warten auf das Visum so streng. Später bestellten wir ein Taxi und fuhren wieder zur Senegalischen Botschaft. Wir bekamen die Visa, aber nur für einen Monat. Wir bestellten aber ein Visum für 2 Monate und mit mehreren Einreisen. Nach langem Diskutieren wurde im Pass mit Kugelschreiber das Visum verlängert. Hätten wir auch selber machen können. Wir schlenderten dann durch die Strassen, es ist sehr eindrücklich was man alles sieht in dieser Stadt, kaputte Autos die rumfahren, Esel mit Wagen etc. Wenn die Autos aneinander vorbeifahren und sich streifen, kümmert sich niemand darum. Auch wenn 2 Autos ineinander fahren, ist das nicht so tragisch. Der Schaden wird kurz begutachtet und jeder fährt weiter. Die Autos sind so verbeult, dass eine neue Beule gar nicht mehr festgestellt werden kann. Am Abend kam der Garagist mit unserem Tacho wieder vorbei. Er konnte ihn nicht reparieren, er meinte dann, dass sie so moderne Tachos wie in unserem Unimog nicht reparieren könnten. Unser Unimog ist ja inzwischen 45 Jahre alt und gilt hier als modern.... Wir haben dann festgestellt, dass hier in wahrscheinlich in gar keinem Auto einen Tacho funktioniert. In jedem Taxi wo wir mitfuhren fehlte die Hälfte am Armaturenbrett und der Tacho zeigte immer Null an. War wohl nicht so eine gute Idee hier in Nuoakchott den Tacho zu reparieren.